Drei Geschäftsbereiche und viele unterschiedliche Lösungen an verschiedenen Produktionsstandorten und Vertriebsniederlassungen — weltweit von den USA bis Singapur — so lässt sich die Ausgangssituation bei ProXES am besten beschreiben. Neben der Zusammenführung von Daten aus bereits vorhandenen CRM- und ERP-Systemen, ging es bei der Salesforce Einführung insbesondere darum, eine globale Gruppentransparenz bzw. einen Single Source of Truth (SSOT), also eine zentrale Datenquelle zu finden, um die Informationen aus CRM und ERP auf einer einzigen Plattform abzubilden: „Einen Punkt, an dem wirklich alle Informationen einmalig zu finden sind und sich alle Mitarbeiter weltweit in allen Organisationen ihren Input abholen können, der hat bei uns komplett gefehlt“, beschreibt Marco Schweizer (Managing Director der Customer Service Unit) die Situation vor der Salesforce Einführung.
Verschiedene Standorte nutzten verschiedene Systeme, die als Insellösungen betrieben wurden und ausschließlich für den lokalen Markt und dessen Bedürfnisse ausgerichtet waren. Es gab kein einheitliches System. Wichtige Daten und Informationen waren dezentral in mehreren CRM- und ERP-Systemen gespeichert oder in Excel-Tabellen abgelegt. Die einzelnen Gesellschaften hatten keinen direkten Zugriff auf die unterschiedlichen Systeme und Dokumente, und damit keine ganzheitliche Sicht auf Kundenvorgänge oder Verfügbarkeiten. Der Service nutzt ein System für seine Zwecke, der Außendienst hat darauf aber keinen Zugriff. Umgekehrt sind die Vertriebsdaten auch nicht mit dem System im Support verbunden.
Kommuniziert wurde aufgrund der unterschiedlichen Zeitzonen überwiegend per E‑Mail. Bei diesem Vorgang war weder ersichtlich, ob die Anfrage bereits in Bearbeitung ist oder wie lange die Bearbeitung der Anfrage dauert. Die Digitalisierung in dem Sinne, dass möglichst viel Transparenz innerhalb der Systeme und Organisationen geschaffen wird, ist erst in den letzten Jahren mit der globalen Zusammenarbeit mit den verschiedenen Firmen innerhalb der Gruppe ein großes Bedürfnis geworden. Ein CRM-System mit zentralem Zugriff für alle Anwender – das wäre da natürlich die ideale Lösung.
Die größte Herausforderung
Ein systematisches Kundenmanagement und transparente Daten sind Voraussetzung für erfolgreiche Geschäftsbeziehungen, um das Geschäftswachstum nach vorne zu bringen und Kundenbeziehungen zu stärken. Mit einem einheitlichen CRM-System hat sich ProXES erhofft, die Kommunikation mit den Kunden als auch die interne Kommunikation auf ein neues Level zu hieven und der gesamten Gruppe mit den unterschiedlichen Standorten und Brands eine ganzheitliche Sicht auf einer einzigen Plattform zu bieten.
Zentrales Element bei ProXES ist die weiterführende und langfristige Serviceorientierung. Hier war es notwendig, das Servicemanagement in Sachen unternehmensweiter Transparenz und durchgängiges Kundenerlebnis auf einer modernen Plattform zu vereinheitlichen. “Nicht nur um die Anforderungen der Kunden aufnehmen zu können, sondern um den ganzen Prozess und Workflow durch die Organisationen abzubilden: Woher kommen die Anfragen, was passiert mit ihnen und welche Learnings generieren wir daraus? Wie können wir der gesamten Organisation die Fälle als Lösungen bereitstellen, so dass sie sich im Sinne eines Q&A selber helfen können? Das macht uns als globale Organisation natürlich viel flexibler und schneller, um den Kunden trotz Zeitverschiebung in den unterschiedlichen Ländereien zu helfen.”
Vorgehensweise
Zunächst hat man sich gemeinsam mit comselect auf die technische Seite begeben, um sich mit der Systemarchitektur von Salesforce vertraut zu machen: Welche Systeme und Technologien sind zukunftsfähig? Wie baut man das Ganze technisch mit den verschiedenen Standorten auf? Welche Infrastruktur muss geschaffen werden? Mit welcher Teilorganisation beginnt man, um überhaupt ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie sich das Ganze in der gesamten Organisation verhält?
Definition der Prozesse
In der ersten Phase galt es zunächst die Rahmenbedingungen und Ziele des Projekts festzulegen und die funktionalen als auch technischen Anforderungen des Kunden festzuhalten. Auf der einen Seite ging es in der ersten Magnitude darum die gewünschte Transparenz zu schaffen und so über die Standorte hinweg die Kundenbedürfnisse besser abbilden zu können. Auf der anderen Seite ging es darum ein gemeinsames Vertriebstool für den Neumaschinenvertrieb und Customer Service zu schaffen, um auch den 360° Blick auf den Kunden zu erhalten. In der Implementierungsphase geht es darum, die Systemarchitektur in den Organsisationen einzurichten und nach und nach die entsprechenden Schnittstellen zu den ERP-Systemen der verschiedenen Standorte zu bilden.
Um effektiv einen Überblick über das System und Möglichkeiten zu bekommen, war die erste Phase zunächst auf den Neumaschinenvertrieb mit Hilfe der Sales Cloud ausgerichtet. In dieser Phase ging es um alles was mit Neuequipment zu tun hat. Wie läuft ein Prozess durch die Organisation, welche Informationen sollen im CRM abgebildet sein, wie bekommt man die lokalen Accounts und Kundenkontakte nach Salesforce, um losgelöst vom Rest der Organisation erstmal ein komplettes CRM Szenario durchzuspielen.
Der Maybach unter den Systemen
ProXES erhofft sich mit dem Einsatz von Salesforce CRM mehr Transparenz und Unterstützung im Sales und Service. „Salesforce ist der Maybach unter den Systemen, dementsprechend möchte ich es auch nutzen. Wo wir jetzt dank comselect stehen, ist für uns ein essentieller Schritt im Servicebereich. Die Inhalte der gesamten Organisation können wir unseren Standorten auf der ganzen Welt auf einer einzigen Plattform bereit stellen.“
So kann sich jetzt eine Organisation in den USA trotz Zeitverschiebung selbst mit Informationen versorgen und Kundenanfragen unabhängig von anderen Standorten bearbeiten. Der Vorteil von Salesforce: Da sich das System dediziert für ERP-Systeme und Datenintegration anbietet, lassen sich sämtliche Schnittstellen auf der Salesforce Plattform vereinheitlichen und integrieren. „Wir müssen relativ offen sein für unterschiedlichste ERP-Systeme. Da hat sich Salesforce angeboten, weil es sich ziemlich Konnektiv zu den unterschiedlichen ERPs der verschiedenen Brands und Firmen verhält.“
Ergebnis:
Grundsätzlich wird bei jedem Kundenkontakt und jeder Anfrage ein Service Case eröffnet. Zudem wurde ein automatisierter Workflow aufgebaut, der bei Ersatzteilbestellungen und Service Anfragen greift. Eine weiteres Thema um mehr Transparenz in den Aktivitäten und Dienstleistungen vor Ort beim Kunden zu schaffen, sind die Field Service Reports, die direkt vom Techniker vor Ort mit den nötigen Dokumenten erstellt werden können, so dass die Informationen zusammenhängend und sofort für jeden abrufbar sind.
ProXES hat so einen besseren Überblick über die Interessen und Anforderungen seiner Kunden, die mit entsprechenden Workflows während ihres gesamten Kaufprozesses automatisiert bedient werden können. Durch die gemeinsame Wissensdatenbank in Salesforce, können die Mitarbeiter im Vertrieb und Service ein Problem idealerweise direkt lösen. Weil die gesamte Organisation auf der Salesforce Plattform arbeitet, können Rückfragen und Problemstellungen als Subcase direkt an Kollegen weitergegeben werden – alle Informationen zu Kunde, Produkt und vorausgegangenen Interaktionen liegen dem nächsten Kollegen dann direkt vor.
Ein Prozess der Veränderung
Das Ziel ist eine komplette Transparenz in allen Firmen über alle Produktionsstandorte und Vertriebsniederlassungen hinweg. Es wäre vermessen zu sagen, die Transformation und Zusammenführung von Geschäftsprozessen sei mit der Salesforce Einführung bereits abgeschlossen. Der Weg zur vollständigen Vernetzung der Informationen ist noch weit: Die bidirektionale Verknüpfung mit den unterschiedlichen Systemen befindet sich noch in der Entwicklung und die ansässigen Mitarbeiter in der Einarbeitungs- bzw. Schulungsphase.
Das Verhältnis zwischen Vorstellung bzw. Erwartungen und Umsetzung war ideal. Die Durchführung der Implementierung fand im Rahmen der zeitlichen Vorgaben statt. “Wir sehen bereits jetzt ein Riesen-Benefit für unsere Kunden. Das ist für uns das absolut Wichtigste: Dass die Kunden einen Mehrwert spüren. Jeder der mit einem Kunden zu tun hat, ist vollumfänglich im Kundenprozess involviert und über alle Aktivitäten informiert und kann somit den bestmöglichen Support liefern.”
IIoT & KI
In naher Zukunft werden neben IIOT (Industrial internet of things) auch neue Technologien wie KI (Künstliche Intelligenz) bei ProXES ein Thema werden. Predictive Maintenance damit zu treiben ist das eine, die Maschine mit KI-basierten Prozessen zur Selbstlösungsfindung zu bringen, wäre der nächste Schritt. Da wird in Zukunft wohl kein Weg daran vorbei führen: „Wir sind ein Unternehmen aus Mitteleuropa, der man einfach unterstellt, dass man in der Vorreiterrolle dabei sein muss. Da können wir uns nur über die Technologie profilieren. Und Salesforce bietet die Möglichkeit über Schnittstellen, sämtliche Daten auf einer Plattform abbilden zu können und zusammen zu führen. Aber da muss noch viel Arbeit gemacht und Themen diskutiert werden, um dahin zu kommen.”
Effiziente Lösung für Service und Sales
Wir schaffen aus Ideen und Technologien gemeinsam mit ProXES Neues und handeln dabei unternehmerisch. Das Ziel: Mehr Transparenz und Effizienz im Sales und Service und den Kunden immer im Fokus.
Unternehmen differenzieren sich gegenüber Mitbewerbern, indem sie schnell umsetzen was Kunden wünschen. Um diesen Ansatz zu realisieren benötigt es eine abteilungs- und systemübergreifende einheitliche Plattform, um eine 360-Grad-Sicht auf die Kunden zu bekommen und gleichzeitig interne Silos abzubauen.
Das Ziel hier sollte sein, ERP-Daten sowie Tabellenkalkulationen und andere Datensilos in den Hintergrund zu drängen, um den Kundenservice in den Vordergrund zu stellen und die Kundenanforderungen unabhängig vom Standort zu dokumentieren als auch zu erfüllen, damit Marketing‑, Service- und Vertriebsorganisationen besser zusammenarbeiten und eine bessere Beziehung zu den Kunden aufbauen können — und auch die Herausforderungen beim Kunden vor Ort besser verstehen. Es geht darum, Lösungen anbieten zu können, anstatt fragen zu müssen, was kann ich für Sie tun?
Das haben wir für unseren Kunden umgesetzt:
- Implementierung der Salesforce Sales Cloud, Service Cloud und Community Cloud
- Steigerung der Effizienz im Vertrieb und Service
- 360° Blick auf den Kunden aus Vertriebs- und Service Sicht
- Transparentes und kollaboratives Arbeiten, system- und standortübergreifend
- Reduktion der Komplexität von Geschäftsprozessen
- Mehrwerte in der Abbildung von digitalen Prozessen und Automatisierung von Workflows
- Transparenz und Effizienzsteigerung in Arbeitsabläufen
- Abschaffung von Insellösungen und Zusammenführung von Geschäftsprozessen und Geschäftsbereichen
- Integration von unterschiedlichen ERP-Systemen per Schnittstelle
- Konsolidierte Datenhaltung anstatt Datensilos
- Die Kunden erhalten schnellstmöglich die gewünschte Auskunft
- Die Mitarbeiter arbeiten komfortabel auf nur einer Oberfläche
- Direkter Zugang zu Fachwissen und Lösungen per Mausklick